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Saqqara

Die Stufenpyramide des Djoser, die Pyramide des Teti, des Unas.
Die Mastabas des Mereruka, des Kagemni und das Serapeum.

Der Bau der Pyramiden  die Pyramiden und Mastabas in Saqqara

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Stufenpyramide des Djoser

Fährt man von den Pyramiden von Giseh aus Nilabwärts, stößt man nach nur ca. 20 Km bei dem Ort Saqqara auf eine weitere große Totenstadt ägyptischer Könige und Kultstätten von der ersten Dynastie bis in die vorrömische Zeit hinein.
Das mehrere Pyramiden und viele Mastabas umfassende Gräberfeld beherbergt außerdem noch die Gräber im Kult verehrter Tiere, das Serapeum in welchem einst die Mumien der heiligen Apis-Stiere bestattet wurden.

Alleine schon der Weg nach Saqqara ist den Abstecher wert, zumindest wenn man nicht mit dem Touristenbus unterwegs ist. Es führen mehrere Wege nach Saqqara, wobei der schönere aber leider auch beschwerlichere jener ist, der direkt bei Giseh abzweigt. Kommt man von jenem Eingang zu den Pyramiden vor dem Sphinx zurück zur Seitenstraße der "Scharia El Ahram" (Die große, mehrere Kilometer lange Prachtstraße, welche schließlich zu Füßen der Cheopspyramide in einer Sackgasse endet), biegt man einfach rechts, also Stadtauswärts ab und ist sogleich überrascht ob der Dorfidylle innerhalb der Millionenmetropole Kairo.

Ein "sauberer" Bewässerungsgraben

Felachenhaus

Die Straße wird immer schmaler und bald ist fast gar kein Verkehr mehr außer ab und zu einige Kühe, Esel oder ein hoch mit dem Feldertrag beladenes Kamel. Vorbei an Feldern, wo die Felachi (Arab. Bauer) Ihr Feld bestellen und Hirten mit Ihren Schafen und Ziegen weiden, fährt man an endlos erscheinenden von Palmen gesäumten Bewässerungskanälen entlang von denen viele bereits zur Zeit der großen Pharaonen angelegt wurden. kleine Dörfer mit auch heute noch oft aus Lehmziegel gebauten Häusern, gedeckt mit getrockneten Palmwedeln säumen von Zeit zu Zeit den Weg.

Ein Dorf nahe Kairo

Landidylle

Das schaduf wird bis heute zur Bewässerung der Felder genutzt

Kamel und Esel, einst Zeichen für Wohlstand

Schmutz, Unrat und Tierkadaver in den Gräben lassen leider keine perfekte Idylle zu und sind sicherlich für mancherlei Krankheiten unter den Bewohnern des Landstriches verantwortlich. Denkt man sich Die neuzeitlichen Erungenschaften, Autos, Mopeds in den Gassen und mancherlei Satelitenschüssel weg so fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt.

Irgendwann nach ca. 20 Km erreicht man die kleine Straße, welche wenn man rechts abbiegt direkt zu den Pyramiden von Saqqara führt. Man kann das Plateau direkt mit dem Auto befahren, nachdem man am Kassenhäuschen den Eintritt bezahlt hat. Das Auto kostet nichts zusätzlich, ansonsten sind pro Person 20,- LE Eintritt zu zahlen (Das sind zur Zeit, 2005 - ca. 2,50 Euro). Hier in Saqqara findet der wirklich Archäologisch Interessierte Besucher was er sucht.

Das Plateau von Saqqara vom Fruchtland des Nil aus gesehen

Das Plateau von Saqqara ist nicht so stark von Touristen überlaufen wie Giseh. Man hat wesentlich mehr Ruhe zum anschauen

Die hier unter Anderem befindlichen Pyramiden des Djoser, Unas und Teti sind zwar nicht so groß, aber wesentlich interessanter wie jene in Giseh Etwa die Pyramidentexte des Ägyptischen Totenbuches und die Wandverzierungen in der Pyramide des Teti, welche auch meist ohne Einschränkung und ohne zusätzliches Eintrittsgeld zugängig ist oder die Gesamtanlage der alles überragenden großen Stufenpyramide.

Auch die Mastabas der Hofbeamten und Wesire (Ti "2400 v. Chr.", Ptahotep "2350 v. Chr.", Mereruka "2300 v. Chr." und vielen mehr) sind wegen der interesanten Reliefs, meist in gut erhaltenen Farben wirklich sehenswert und fast tausend Jahre älter als die Königsgräber im Tal der Könige.

Das Serapeum, (7-1. Jhdt. v. Chr.), die unterirdischen Galerien zur Beisetzung der heiligen Apis-Stiere

Von dem Plateau aus kann man unzählige weitere Pyramiden in der ferne gut erkennen. Im Süden die Pyramiden von Dhaschur mit der Knickpyramide des Snofru und die ebenfalls für Ihn erbaute rote Pyramide.

Die Pyramiden von Dhaschur

Nach Norden Kann man ganz in der Nähe die Pyramiden von Sahure (Abusir) (insgesamt 14 Pyramiden, allerdings bisher nicht für Touristen freigegeben)sehen und etwas weiter Nördlich die großen Pyramiden von Gizeh.

Die Pyramiden von Abusir

Nirgends sonst kann man auf einmal solch eine Menge von Pyramiden auf einmal sehen. Von der Straße aus, welche auf das Plateau hinaufführt hat man einen athemberaubenden Blick über das gesammte Niltal mit augenscheinlich millionen von Palmen, fast wie aus einem Flugzeug kann bei guter Sicht die Häuser von Kairo im Dunst der fernen Großstadt erkennen.

Blick über das Niltal

Preise

Die ersten dieser Bauten hier stammen bereits aus der Frühzeit der 1. und 2. Dynastie des alten Reiches um 2400 vor Christus und die letzten aus der Ptolemäerzeit bis sogar in das Christliche Zeitalter Ägyptens hinein.
Der Eintritt ist zwar recht günstig, möchte man jedoch Fotografieren oder gar Videos aufnehmen muß man nochmals für jeden der Bereiche in welche das Kulturdenkmal aufgeteilt wurde 5,- (Foto) bzw. 25,- Pfund (Video) bezahlen. Schaut man sich alles an, kostet alles zusammen bei mitgeführter Foto- und Videokamera also mehr als 80,- Pfund (ca. 11,- Euro). Dafür bekommt man aber auch einiges geboten, was sich lohnt im Bild festzuhalten.

Die Preise für fotografieren und filmen am Eingang zum Djoserbezirk

 

 

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Der Bau der Pyramiden

Keine Hexerei und gar nicht geheimnisvoll

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Entgegen dem allgemeinen Glauben wurden die meisten Pyramiden nicht aus großen massiven Blöcken erbaut und wie auch heute noch wurde gerne gepfuscht oder gemogelt indem man in errichtete Stützmauern Sand und Geröll als Verfüllung gab.

Stellvertretend für die Ägyptische Pyramide schlechthin stehen heute die beiden großen Pyramiden von Gizeh, welche augenscheinlich aus massiven Steinlöcken in Massivbauweise erscheinen. Ob hier jedoch um den Bau zu vereinfachen und die Bauzeit zu verkürzen nicht ebenfalls teilweise Füllstoffe verwendet wurden ist bisher noch nicht ans Tageslicht gekommen.

Es sind mehrere Bauweisen für Pyramiden bekannt.
In Ägypten wurden als Baumaterial Massive Kalksteinblöcke (Cheops, Chephren), kleinere Steinquader aus Kalkstein (Djoser), Lehmziegel (Amenemhet) oder diese Materialien in Verbindung miteinander sowie Verfüllungen aus Geröll und Sand verwendet. Zumeist eine massive Wandung und ein Innerer Kern aus lockerem Material, weswegen viele Pyramiden heute kaum mehr die ehemalige Form erraten lassen. Aus großen Steinblöcken und in riesigen Abmessungen wurden Pyramiden nur über etwa 180 Jahre hinweg in der Zeit zwischen 2630 und 2450 v. Cr. im alten Reich errichtet. Nach dieser Zeit wurden nur noch kleinere und billigere Varianten erbaut, bis um 1745 v. Chr. mit dem Ende der 13. Dynastie die Zeit der Pyramiden zu Ende ging.

Lediglich die unterste Ummantelung wurde manchmal aus Granit gefertigt, meist aber aus Kalkstein wie die restliche Ummantelung sowie auch die Grab und Nebenkammern und das Gangsystem.
Der Aufbau durfte meist recht einfach vonstatten gegangen sein.
Erst der Bau des Kammer und Gangsystems, meist unterirdisch durch ausmeißeln in das örtliche Gestein des Untergrundes, oft noch Auskleiden der so geschaffenen Kammern mit feinerem Gestein. Wenn die aus festem Gestein gearbeiteten Deckensteine der Kammern gelegt waren konnte die Pyramide darüber errichtet werden.
Die Vorgehensweise wie gearbeitet wurde würde ein Architekt heutzutage als äußerst uneffektiv bezeichnen. So wurde etwa um eine Schräge zu schaffen nicht jeder Stein in seine Form gebracht und anschließend an seinem vorgesehenen Platz verbaut. Man brach einen Stein im Steinbruch und glättete Ihn, um Ihn verlegen zu können. nachdem mehrere Steine verbaut waren wurde erst dann die erwünschte Schräge in einem Arbeitsgang abgemeißelt. Für Decken in Gewölbeform wurde ähnlich vorgegangen. Verlegen gerader Steine und nachträgliches einarbeiten des Gewölbes.
Kein Wunder also, dass bei dieser Vorgehensweise vieles so perfekt wirkt auch wenn die Arbeitsmethodik im wahrsten Sinne des Wortes aus der Steinzeit war. Sorgfalt und viel Zeit für eine Sache sind auch heute noch der Garant für eine gute Arbeit, zumindest im Handwerk ist dies bis in unsere heutige Zeit so geblieben.

Zum bearbeiten von Stein standen bis weit über das neue Reich (18-20. Dynastie), mit seinen Gräbern im Tal der Könige hinaus lediglich Werkzeuge aus Stein oder Kupfer zur Verfügung. Kalkstein lässt sich damit noch relativ leicht bearbeiten aber es muss eine ungeheure Schinderei bedeutet haben, auch Granit oder Basalt mit einem Steinhammer und einem Kupfermeißel zu bearbeiten. Die Herstellung von Bronze oder Messing und auch die Verhüttung von Eisenerz war noch nicht bekannt und einige aus aufgefundenem Meteoreisen gefertigte Werkzeuge wie Messer waren wertvoller als Gold. Zu wertvoll um damit Stein zu bearbeiten und somit alleine dem König vorbehalten. Im Grab des Tut Anch Amun (19. Dyn.) wurde solch ein aus Meteoreisen gefertigter Dolch gefunden.

Die Bauweise unterscheidet die Pyramiden Ägyptens entscheidend von jenen in Südamerika, was den oft vermuteten Zusammenhang und einen Technologischen Austausch dieser Kulturen klar widerlegt. In Ägypten wurde wie bereits oben beschrieben in Massivem Kalkstein gebaut, ein äußeres Stützkorsett aus Stein mit Innerer Verfüllung verwendet oder massive Lehmziegelbauweise praktiziert. Es sind auch Mischformen bekannt. Etwa ein inneres Stützskelett aus Stein und Lehmziegelverbauung und deren mehr. Die Sonnenpyramiden Südamerikas hingegen wurden errichtet indem man einen zuvor künstlich errichteten Hügel aus Lehm und Erde mit Stein verkleidete.
Eine Lehmziegelbauweise Schließt sich im Südamerika wegen des feuchten Klimas aus. Solch ein Baumaterial ist nur in einem trockenheißen Klima wie in der Wüste Ägyptens sinnvoll.

Ein weiterer entscheidender Unterschied ist die Lage der jeweiligen Kultstädte. Der Pyramidentempel wurde bei allen ägyptischen Pyramiden vor der Pyramide errichtet und ist in zwei Teile gegliedert, Taltempel und Pyramidentempel, verbunden durch einen aus Stein gebauten Aufweg zur Pyramide die fast immer auf einer erhabenen Stelle, etwa einem natürlichen Plateau errichtet wurde.
In Südamerika bildet der Sonnentempel auch gleichzeitig die Spitze der Pyramide und ist über mindestens eine Treppe erreichbar. Die Pyramiden selbst wurden hier meist innerhalb einer Stadt auf ebenem Boden errichtet.

Wie haben die Ägypter die Pyramiden errichtet?
Diese Frage wird seit Jahrhunderten heiß diskutiert. Da wird moderne Technik in die Steinzeit übersetzt und sogar die Hilfe von Außerirdischen ins Spiel gebracht. Aber warum stellt man eigentlich in Frage, daß Macht, Kapital und vor allem Glaube und viele Menschen etwas großes schaffen können, wenn auch mit vergleichsweise primitiven Mitteln. Nach diesen Prinzipien haben die Menschen schließlich zu allen Zeiten Großes vollbracht. Wir versetzen heute Berge, bauen Häuser bis in die Wolken, waren auch schon auf dem Mond und finden das ganz normal.

Wenn viele kleine leute viele kleine Dinge tun, kann Großes daraus entstehen
Vor allem der Glaube ist das wesentliche Element, egal ob an eine Sache, eine höhere Macht und Götter oder an sich selbst. Nicht von ungefähr kommt das Sprichwort "Glaube kann Berge versetzen" und die alten Ägypter haben geglaubt. An die Allmacht ihres Königs ebenso wie an die Macht unzähliger Gottheiten. An die Macht einer Natur, die Ägypten meist mit guten Eigenschaften wie Sonne, Wasser und berechenbarer Beständigkeit und Gleichmäßigkeit bevorzugte. Eben alles, was ein Volk von Bauern für ein gutes Leben und 3 Ernten im Jahr braucht.
Wenn die Götter ein Volk so bevorzugten wie die Ägypter, so waren diese gerne bereit auch den Göttern viel zu geben. Der Pharao war der lebende Gott Ägyptens. Er war dafür verantwortlich, daß der Nil immer genug Wasser führte und die Jährlichen Überschwemmungen den Boden Fruchtbar machten, dass die Sonne jeden Tag aufs neue zum Himmel empor stieg, die Pflanzen wachsen lies und vieles mehr. Gerade die Tatsache das dies alles auf den Tag oder die Stunde vorhergesagt wurde führte dem einfachen Volk die Allmacht ihres Gottkönigs täglich vor Augen. Die Priesterschaft schuf durch Beobachtung natürlicher Zyklen und die Entwicklung Mathematische Berechnungen die Grundlagen zu diesen Vorhersagen. Ein perfekt organisiertes Beamtentum verwaltete letztendlich den daraus resultierenden Wohlstand der Ägyptischen Gesellschaft.
So haben die Menschen Ägyptens durch Ihren Glauben gestärkt und hochmotiviert die Pyramiden für Ihre Götter errichtet, genau wie die Christen des Mittelalters für Gott und die Kirche riesige Kathedralen errichteten.
Hinzu kommt eine Eigenschaft, welche den Menschen Ägyptens auch heute noch zu eigen ist. Während der gebildete Mitteleuropäer noch nachdenkt wo er den Hebel ansetzen Soll legen diese Menschen sofort Hand an.

Ein besonders heftig diskutierter Punkt ist immer wieder, wie haben die alten Ägypter es geschafft, Steinquader von 5- 20 Tonnen Gewicht ohne Räder oder Technische Hilfsmittel von einem Ort zu einem anderen zu bewegen?
Zu diesem Problem kann ich mit der folgenden Begebenheit aufwarten. Eines Tages war ich auf der Straße Nilaufwärts nahe Luxor in Ägypten mit dem Auto unterwegs.
Kurz vor einer Kreuzung kam der Verkehr ins Stocken, weil ein großer Lastwagen samt Ladung umgestürzt auf der Straße lag und die Durchfahrt blockierte. Um die Unfallstelle hatten sich wohl schon hunderte neugieriger und aufgeregter Menschen versammelt. Ich versuchte mich bereits innerlich auf eine längeren Aufenthalt auf dieser Straße hier in Oberägypten einzurichten. Ein Kranwagen würde kommen müssen und man würde den Lastwagen wieder aufrichten. Ich hatte keine Zeit zu Ende zu denken als der Laster schon wieder auf den Rädern stand. Zwar hing die Ladung recht schief auf dem Gefährt aber es stand auf seinen Rädern mitten in einer großen Menschenmenge.
Wie haben es die modernen Ägypter geschafft, einen mindestens 15 Tonnen schweren Lastwagen ohne technische Hilfsmittel wieder auf seine Räder zu stellen?

Seit diesem Erlebnis bin ich der festen Überzeugung, dass die Menschen des antiken Ägypten keine geheimnisvollen Technischen Mittel benötigt haben sondern alleine durch Ihre Menschliche Arbeitskraft, mit Geschick und Motivation, gestützt durch einen straff organisierten Beamtenstaat mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln die Pyramiden und die großen Tempelanlagen errichten konnten deren Ruinen uns heute immer noch gewaltig erscheinen.

 

 

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Die Pyramiden und Mastabas
in Saqqara

Daten, Maße, Fakten und Bilder


 


Die Stufenpyramide des Djoser

Die Pyramide des Teti

Die Pyramide des Unas


Die Pyramide des Userkaf

Die Mastaba des Kagemni

Die Mastaba des Mereruka

Daten, Karten, Hinweise

Das Serapeum

 

Text und Alle Bilder © H. Gärtner 2005

 

 

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